Francis Bacon schrieb schon vor über 400 Jahren, dass „Wissen Macht ist“. Auch in der komplexen Welt der Cybersecurity gilt: Je mehr Wissen Ihre Nutzer haben, desto mehr Macht hat Ihr Unternehmen, um vermeidbare Sicherheitsverletzungen zu verhindern.
Es lässt sich nicht leugnen, dass menschliches Fehlverhalten bei heutigen Vorfällen im Bereich der Cybersecurity eine gewaltige Rolle spielt. Der 2022 Global Risks Report des Weltwirtschaftsforums führt 95 Prozent der Cybersecurity-Probleme auf menschliches Versagen zurück. Dieser Bericht untermauert die zahlreichen Belege dafür, dass Mitarbeiter nach wie vor das schwächste Glied in der Sicherheitskette sind.
Angesichts einer sich ständig verändernden Bedrohungslandschaft müssen Unternehmen eindeutig mehr tun, um ihre Sicherheitskultur zu stärken. Da Mitarbeiter täglich mit einer Flut von Social-Engineering-Angriffen konfrontiert werden, während sie mit komplexen IT-Umgebungen interagieren, liegt es an den Unternehmen, die Benutzer effektiv zu schulen.
Aber wie kann man Benutzer effektiv schulen, um menschliches Fehlverhalten in puncto Cybersecurity zu reduzieren? Die Antwort liegt in Schulungsmethoden, die Wissen erweitern, echte Verhaltensänderungen bewirken und das Sicherheitsbewusstsein stärken – und das alles einfach und benutzerfreundlich. Computerbasiertes Security Awareness Training mit Machine Learning ist der Schlüssel.
Was ist computerbasiertes Security Awareness Training?
Ein computerbasiertes Security Awareness Training (Computer Based Training = CBT) bietet Security-Schulungen mit interaktiven, softwarebasierten Modulen. Nutzer greifen über ihre Endgeräte wie Desktop-Workstations, Laptops, Tablets und Smartphones auf die Schulungsinhalte zu. Unternehmen können computerbasierte Schulungslösungen als cloudbasierte Dienste oder als On-Premises-Installationen nutzen.
Neben computerbasierten Security-Schulungen gibt es natürlich nach wie vor auch Präsenzschulungen. Insbesondere große und mittlere Unternehmen entscheiden sich häufig für eine Kombination aus traditionellen Präsenzschulungen mit Vorträgen und simulierten Cyberangriffen, um die Security Awareness in ihrem Unternehmen zu testen und zu verbessern.
Oftmals sind Präsenzschulungen jedoch zu allgemein und decken zu viele Lerninhalte in einer Sitzung ab. Darüber hinaus werden Vorträge oft lediglich als reine To-dos auf der Schulungs-Checkliste angesehen, die man abhakt und zum nächsten Thema wechselt. Was oftmals fehlt, ist das Bestreben, wirklich eine Änderung in der Sicherheitskultur zu bewirken. Simulierte Cyberangriffe sind zwar hilfreich, aber häufig wird den Mitarbeitern das Gefühl vermittelt, dass sie bei einem Test durchgefallen sind, anstatt ihr Wissen zu vertiefen. Dies kann die Moral beeinträchtigen und zu Misstrauen gegenüber dem Awareness Training führen.
Das ACE-Framework
Es gibt eine Flut an Statistiken, die belegen, dass nach wie vor menschliches Fehlverhalten bei Sicherheitsvorfällen im Fokus steht. Dies macht deutlich, dass allgemeine Schulungsmaterialien – die lediglich zum Ziel haben, Compliance-Anforderungen zu erfüllen – nicht ausreichen. Um wirklich Änderungen in der Security Awareness voranzutreiben, kann das ACE-Framework als hilfreiches Schulungsmodell dienen:
- Assess (Ist-Zustand-Bewertung) – Ermitteln Sie den genauen Ausgangswert der aktuellen Kenntnisse und des Sicherheitsbewusstseins der Mitarbeiter. Simulierte Angriffe sind hier sehr hilfreich.
- Change behavior (Verhalten ändern) – Fördern Sie wirklich umsetzbare Veränderungen mit adaptiven Lernansätzen. Dazu zählen kürzere Lernsequenzen, rollenspezifische Module und verschiedene Kommunikationsmethoden. Stellen Sie sicher, dass Sie Verhaltensänderungen durch einen fortlaufenden Schulungsansatz verstärken.
- Evaluate (Auswertung) – Messen und bewerten Sie die Effektivität Ihrer Security Awareness Trainings durch die Analyse von relevanten Kennzahlen und KPIs.
Das ACE-Framework lässt sich sehr gut auf computerbasiertes Awareness Training mit Machine Learning anwenden, da diese Schulungsmethode stärker auf die Mitarbeiter ausgerichtet und auf bestimmte Rollen/Kontexte zugeschnitten ist. Darüber hinaus lässt sich das computerbasierte Training leicht in die Evaluierungsphase integrieren, indem es relevante Kennzahlen erfasst und Sie bei der Analyse unterstützt.
Wesentliche Themen für Ihr Security Awareness Training
Einige elementare Themen, die Ihr Awareness Training beinhalten sollte, sind:
- Phishing und andere Social-Engineering-Angriffe
- Sichere Nutzung des Internets
- Grundlagen der Verschlüsselungn
- Zuverlässige Durchführung von Daten-Backups
- Festlegen sicherer Passwörter und verstärkte Authentifizierung mit Multifaktor-Authentifizierung (MFA)
- Sichere Praktiken bei der Fernarbeit
- Risiken von öffentlichem WLAN und sichere Nutzung dieser Netzwerke
- Bewährte Sicherheitspraktiken bei der Nutzung von Cloud-Diensten
- Malware, Ransomware und typische Abläufe solcher Angriffe
Vier Vorteile von computerbasiertem Security Awareness Training mit Machine Learning
1. Dynamisch
Ihr Unternehmen ist dynamisch – Security Awareness Training sollte es auch sein. Computerbasierte Awareness-Schulungen mit Machine Learning gehen über Universalmethoden hinaus, denn sie können Inhalte auf der Grundlage von Mitarbeiterrollen und aktuellem Wissensstand individuell anpassen. Dynamisch sind computerbasierte Security-Schulungen auch hinsichtlich der Sprache, denn die Inhalte passen sich den verschiedenen Muttersprachen der Mitarbeiter an.
2. Keine Informationsüberflutung
Muss ein Mitarbeiter zwei oder drei Stunden lang in einem Raum sitzen und hoffen, dass er alle Informationen aufnimmt, kann dies schnell überfordernd sein. Kürzere Trainingseinheiten in computerbasierten Schulungen machen Security Awareness Trainings zu einer weitaus weniger entmutigenden Aufgabe. Die Mitarbeiter können sich die Zeit besser einteilen und sogar das Schulungsmaterial noch einmal durchgehen, wenn sie bestimmte Themen nicht auf Anhieb verstanden haben.
3. Erweiterte Analysen
Computerbasiertes Security Awareness Training mit Machine Learning eignet sich hervorragend, um erweiterte Analysen zu sammeln. Mit diesen lassen sich die Leistung besser überwachen und Fortschritte im gesamten Unternehmen verfolgen. Anstatt manuelle Dashboards zu erstellen und Bewertungen vorzunehmen, können computergestützte Lösungen automatisch relevante Daten erfassen und aussagekräftige Dashboards und Berichte erstellen.
4. Minimale Unterbrechung des Arbeitsalltags
Herkömmliche Präsenzschulungen beanspruchen oftmals mehrere Stunden oder sogar gesamte Arbeitstage mehrerer Personen. Mitarbeiter sind eher bereit, sich auf Security-Schulungen einzulassen, wenn diese nicht zu einem Rückstau bei anderen wichtigen Aufgaben führen. Nehmen die Trainingseinheiten nur kurze Zeitabschnitte in Anspruch, kommt dies somit auch dem Unternehmen zugute.
Neun Schritte für den Einstieg in ein computerbasiertes Security Awareness Training
1. Holen Sie sich die Zustimmung der Unternehmensleitung.
Wesentliche Änderungen, auch bei Schulungsmethoden für die Security Awareness, beginnen mit der Zustimmung der Führungsebene. Überzeugen Sie sie davon, dass sich computerbasierte Awareness Trainings im Vergleich zu herkömmlichen Präsenzschulungen besser eignen, um langfristig Verhaltensänderungen zu bewirken und Wissen zu verbessern.
2. Recherchieren Sie Anbieter von computerbasierten Security Awareness Trainings
Der Mehrwert von computerbasierten Security Awareness Trainings wird immer mehr anerkannt. Dadurch steigt natürlich auch die Anzahl der neuen Anbieter auf dem Markt. Daher gilt es, vorab genau zu prüfen, ob die angebotene Lösung die Anforderungen des Unternehmens erfüllt. Einige Lösungen bieten beispielsweise auch die Möglichkeit, die Lernmaterialien an das Look and Feel des Unternehmens anzupassen.
3. Erstellen Sie eine Programmstrategie und kommunizieren Sie sie.
Haben Sie die Zustimmung der Führungsebene und eine geeignete Lösung gefunden, sollten Sie eine Strategie entwickeln und diese unternehmensweit kommunizieren. Vermitteln Sie den Mitarbeitern insbesondere, dass sich computerbasierte Awareness-Schulungen besser in den Arbeitsalltag integrieren lassen und einen individuellen Ansatz für das Lernen bieten.
4. Nutzen Sie mehrere Medientypen.
Verwendet man lediglich ein Schulungsformat, wie beispielsweise Diashows, kann dies schnell ermüden. Daher ist es wichtig, für Abwechslung zu sorgen. Binden Sie mehrere Medientypen in das Awareness Training ein, darunter Text, Animationen, Videos, Quizfragen, Newsletter und mehr.
5. Wählen Sie einen spielerischen Trainingsansatz.
Aufgrund klassischer Lernansätze haben viele Nutzer bei dem Begriff „Security-Schulung“ direkt negative Assoziationen. Spielerisches Awareness Training beinhaltet Elemente aus dem Spieldesign, wie z.B. Levelaufstieg, Belohnungen, Abzeichen, motivierende Sprache und andere unterhaltsame Funktionen.
6. Verteilen Sie die Schulungen zeitlich und ermöglichen Sie Wiederholungen.
Überschwemmen Sie Ihre Mitarbeiter nicht mit großen Schulungseinheiten, die in kurzer Zeit durchgeführt werden müssen. Stattdessen sollten Sie Security Awareness Trainings zeitlich staffeln. So verringern Sie den Zeitdruck und vermeiden, dass sich die Nutzer einfach so schnell wie möglich durch die Schulungen klicken, ohne die Inhalte wirklich zu verinnerlichen. Außerdem ist es wichtig, dass die Nutzer das Gelernte leicht überprüfen und gegebenenfalls wiederholen können.
7. Personalisieren Sie das Awareness Training
Verschiedene Mitarbeiter interagieren bei ihrer täglichen Arbeit mit unterschiedlichen Anwendungen und Infrastrukturen. Auch Zugriffsberechtigungen variieren je nach Dienstalter und Rolle. Ein weiterer Aspekt: Auch Social-Engineering-Angriffe variieren je nach Zielperson. Allgemeine Schulungen, die diese Nuancen nicht berücksichtigen, können mehr schaden als nutzen, da sie ein falsches Vertrauen in Ihre Sicherheitskultur schaffen.
8. Nutzen Sie praxisnahe oder simulationsbasierte Schulungen
Unterschätzen Sie nicht die Bedeutung von simulationsbasierten Schulungen und anderen Methoden, bei denen es darum geht, Wissen in die Praxis umzusetzen. Computerbasierte Awareness Trainings mit Machine Learning bieten Ihnen die Möglichkeit, realitätsnahe simulierte Angriffskampagnen durchzuführen.
9. Beziehen Sie wichtige Leistungsindikatoren ein.
Spezifische Leistungskennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs) helfen dabei, die Veränderungen durch Ihr Security Awareness-Trainingsprogramm zu bewerten und Wissenslücken zu erkennen. Versuchen Sie bei der Auswahl von KPIs, bestimmte Aspekte zu berücksichtigen. Dazu zählen beispielsweise:
- Welche Kostenauswirkungen haben die Security Awareness Trainings?
- Welche Verhaltensänderungen bewirken die Schulungen?
- Wie wirken sich die Awareness-Schulungen auf die Risiken aus?
Warum computerbasierte Security-Schulungen mit Machine Learning ein effektiver Ansatz sind
Computerbasiertes Security Awareness Training ist ein effektiver Ansatz, um die Sicherheitskultur in Ihrem Unternehmen langfristig zu verbessern. Flexible Zeitplanung, selbstbestimmtes Lernen, personalisierte Inhalte und Feedback in Echtzeit – all das ist mit computerbasierten Security-Schulungen mit Machine Learning möglich. Diese Trainingsmethode ermöglicht es, auch realistische Szenarien zu simulieren und praktische Erfahrungen zu vermitteln, ohne dass es zu tatsächlichen Sicherheitsverletzungen kommt. Aus der IT-Perspektive sind computerbasierte Awareness-Schulungen kostengünstiger. Darüber hinaus sind sie leichter zugänglich als Präsenzschulungen, sodass es einfacher ist, viele Personen kontinuierlich zu schulen.
Die Komplettlösung für Machine Learning-basiertes Security Awareness Training von CybeReady bietet Ihrem Unternehmen ein vollständig verwaltetes Schulungsprogramm, das Ihre Sicherheitskultur nachhaltig verändert. Auf Basis von Machine Learning erhalten Sie Security Awareness- und Phishing-Simulationen von einer zentralen computerbasierten Plattform. Die Lösung ist sofortig einsatzbereit und reduziert dadurch den Aufwand, regelmäßig Security-Schulungen durchzuführen.
Das ermöglicht nicht nur einen schnellen Start, sondern auch eine langfristige Verhaltensänderung bei den Mitarbeitern – vom reinen Ankreuzen von Kästchen hin zu gestärktem Sicherheitsbewusstsein und messbar verringertem Risiko.